Nachdem Du den Artikel zur richtigen Gestaltung des Xing-Profils sowie unsere Tipps bezüglich der Bewerbung gelesen hast und unsere Ratschläge erfolgreich umgesetzt hast, sind hoffentlich die ersten Personaler auf Dich aufmerksam geworden. Da ich selbst mein duales Studium bei einer Personalberatung absolviere, möchte ich mit diesem Artikel ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und Dir verraten, auf was Personaler wirklich achten. Natürlich ist jeder anders und bestimmte Aspekte sind auch von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, aber es gibt immer wieder Details, die wir während des Bewerbungsprozesses schnell vergessen, die aber bei Personalern eventuell einen negativen Eindruck hinterlassen können.
Dein Telefon klingelt – Aber was jetzt?
Du wirst feststellen, dass Personaler mittlerweile doch immer häufiger zum Telefon greifen, anstatt Rückfragen umständlich per E-Mail-Verkehr zu klären. Häufig wird das Telefongespräch schon als erster Test genutzt, aber dazu später mehr.
Der erste Fehler, der hierbei vielen unterläuft: Es ist keine mobile Telefonnummer angegeben. Kein Personaler möchte Deine Eltern am Telefon haben. Oder die Ehefrau (das passiert tatsächlich häufiger als man denkt). Natürlich ist das alles kein Beinbruch, aber es kostet den Personaler jetzt schon Zeit und Nerven, den Familienmitgliedern die Situation zu erklären, obwohl man eventuell nur schnell einen Interviewtermin koordinieren wollte. Also denke daran, Deine Handynummer in der Bewerbung mit anzugeben.
Der zweite große Fehler besteht darin, sich nicht richtig am Telefon zu melden. Ein "Ja?" oder "Hallo?" überzeugt nicht. Melde Dich einfach mit deinem Nachnamen, z.B. "Bauer, Hallo?". So weiß die Person am anderen Ende auch direkt, dass sie die richtige Ansprechperson erreicht hat. Außerdem machst Du damit gleich einen seriösen und professionellen Eindruck.
Die erste Hürde ist geschafft, aber wie geht es weiter?
Wie bereits erwähnt: Mach Dir bewusst, dass dieses Gespräch für viele Personaler bereits der erste Test ist. Gerade für Positionen im Vertrieb oder im regen Kundenkontakt wird Deine Stimme direkt geprüft. Wie wirkst Du am Telefon? Sympathisch? Oder eher einschläfernd? Hast Du eine angenehme Stimme und eine gute Aussprache? Oder hört man eventuell einen Dialekt? Hörst Du richtig und aufmerksam zu? Solche Fragen beantwortet sich dein Gegenüber bereits während des Gesprächs.
Natürlich sollst Du Dich nicht jedes Mal verrückt machen, sobald dein Handy klingelt, aber gib’ Dir einfach Mühe, von Anfang an sympathisch rüberzukommen. Natürlich kann es sein, dass das erste Telefongespräch nicht direkt von deinem zukünftigen Chef geführt wird. Aber auch die Mitarbeiter deines Chefs bilden sich sofort eine wichtige Meinung, die dann an den Chef weitertransportiert wird. Vor allem im Großraumbüro geschieht dies schnell. Sei Dir dessen bei jedem Telefongespräch bewusst.
Achtung: Rebekka hat in ihrem Artikel zur erfolgreichen Bewerbung dazu geraten, vor der Bewerbung bei dem gewünschten Unternehmen anzurufen und Fragen zu stellen. Damit soll man dem Personaler direkt im Kopf bleiben. Hierzu gibt es oft verschiedene Meinungen. Bei manchen Firmen mag diese Vorgehensweise sehr gut ankommen, andere wiederum werden eventuell genervt sein, dies kann gerade bei großen Firmen der Fall sein. Auch wenn hier keine böse Absicht dahinter steht, musst Du Dir vorstellen, wie viele Bewerbungen bei manchen Unternehmen eingehen. Wenn der Personaler vorab schon tausend Fragen beantworten muss, auch bei Personen, die aufgrund fehlender Qualifikationen sowieso nicht für den Job in Frage kommen, entstehen automatisch wieder negative Eindrücke. Und merke Dir: Diese wollen wir auf jeden Fall vermeiden! Spätestens bei der Frage: "Welche Bewerbungsunterlagen benötigen Sie?", obwohl genau das auch groß und breit auf der Website steht, handelst Du Dir dicke Minuspunkte ein. Also falls Du bei einem Unternehmen vorab anrufen möchtest, dann überlege Dir genau, was Du fragen möchtest. Falls Du Dir unsicher bist, ist es immer noch am besten, an Deinem Lebenslauf zu arbeiten, ein tolles Anschreiben zu verfassen, gepaart mit einem sympathischen Foto von Dir und Du wirst schon eingeladen, ohne vorab Gefahr zu laufen negativ aufzufallen.
Soviel erstmal zu dem ersten Telefongespräch. Du merkst schon: Es sind wirklich Kleinigkeiten, die ich hier anspreche, aber an diesen Kleinigkeiten lässt sich ohne viel Aufwand arbeiten und Du wirst sehen: Es lohnt sich!
Was während des persönlichen Gespräches zu beachten ist, erfährst Du in dem nächsten Artikel aus unserer Serie rund um den erfolgreichen Bewerbungsprozess.
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