05.45 Uhr
Der erste Wecker klingelt. Zweimal schlummern geht. Kaffee mit Müsli und Instagram.
Bad, anziehen, raus und hoffen, dass die Deutsche Bahn heute pünktlich ist und bleibt. Falls dem nicht so ist, was eher Standard als Ausnahme ist, folgt der erste Höhepunkt des Tages: Bekomme ich meine Anschlussbahn? Während der Fahrt: krampfhaft versuchen wach zu bleiben.
07.40 Uhr
In Bad Homburg sind es mal wieder gefühlt 10 Grad kälter als in Frankfurt. ❄️ ❄️ Danke. Erstmal schnell in den Rewe Brezeln holen, Wasserflasche auffüllen und los geht’s.
08.30 Uhr
Hallo Kopf? Wo bist du gerade so unterwegs? Bitte hierbleiben!
09.30 Uhr
Nice. Ersten zwei Stunden gepackt und Pause. Meine Freunde in der Pause so: „Ich bin um halb 12 Zuhause. Ich glaube ich leg mich erstmal schlafen.“ Cool und ich darf danach 6 Stunden ins Büro und arbeiten. Mach ich wirklich alles richtig?
11.10 Uhr
Ooookay Countdown läuft. In 8 Minuten fährt die Bahn. Laptop kann ich eigentlich schon wegpacken. Stifte auch. Wenn ich gerade dabei bin - eigentlich auch alles.
11.13 Uhr
5 Minuten noch. Ansonsten heißt es: 20 Minuten auf die nächste Bahn warten. Kann ich bitte gehen??
11.14 Uhr
Dozent: „Ihr könnt jetzt gehen.“ Yeeeesss!
11.18 Uhr
Die Bahn fährt mit mir in Bad Homburg ab - yiiippiii!!
12.05 Uhr
„Schön, dass du wieder da bist!“ „Wollen wir uns nachher mal kurz zusammensetzen?“ „Ich habe Neuigkeiten für dich, komm mal kurz her!“
12.10 Uhr
Ja, tatsächlich. Bett wäre jetzt zwar ganz schön, aber an der Arbeit ist es eigentlich auch ganz okay.
13.30 Uhr
Kääääfffchen!
15.00 Uhr
Uff noch ganz schön viel zutun, aber hey die Hälfte der Zeit ist schon geschafft und bisher ging die Zeit unglaublich schnell rum.
18.00 Uhr
Laptop runterfahren, Sachen zusammenpacken, Tschüss sagen und gehen. Geschafft
18.07 Uhr
Fazit: 3 Stunden Uni: War eigentlich ganz okay. Zu 70% war es heute interessant und ich habe meine Freunde gesehen.
6 Stunden Arbeit: Echt viel zutun gehabt, aber es hat Spaß gemacht und ich bin Teil des Teams. Und das coolste: Von dem heute verdienten Geld kann ich 3 mal Essen gehen, vielleicht sogar immer mit Cocktail. Oder die neuen Schuhe bestellen. Oder ne stopp. Brauchte ich nicht noch dieses Buch für die Uni? Späßchen, ich glaube es werden die Schuhe.
18.12 Uhr
Na klar, danke Deutsche Bahn. 10 Minuten Verspätung. Ist ja nicht so, dass ich nach Hause möchte, aber okay. Hier am Bahnsteig ist eigentlich auch ganz nett.
18.45 Uhr
Endlich Zuhause! Füße hoch und chillen.
19.00 Uhr
Ach Shit. Morgen ist ja wieder ein Tag und da war doch irgendwas mit Uni und Zuhause vorbereiten....
20.00 Uhr
Okay jetzt aber Feierabend und chillen!
23.00 Uhr
Resümee des Tages: Es ist bei Wahrem nicht immer einfach, neben der Uni noch Arbeiten zu gehen und vor allem nicht stressfrei. Und ja es gibt oft genug die Situation, in der ich mich auch gerne in mein Bett legen würde, um den Nachmittag zu chillen, aaaabber die Schuhe will ich halt auch echt gerne haben!
Auch wenn man an so einem Tag viel erfüllt, was man im Kopf immer als „Pflicht“ und „lästig“ abtut, kann er durch den Mix aus Uni und Arbeit sehr abwechslungsreich sein und schnell vorbei gehen. Erst ein bisschen theoretischen Input und dann tatsächlich was machen, was umsetzen, gefragt sein und Geld verdienen. Außerdem kann man nach so einem Tag stolz auf dich sein! Das wäre vermutlich anders, wenn man den halben Tag im Bett verbracht hat! Auch die selbst gekauften Schuhe erhalten einen ganz anderen Wert, wenn sie von dem selbst verdientem Geld finanziert wurden! Ich bin froh, dass ich einen Nebenjob gefunden habe, der meinen Interessen und meinem Zeitkontingent entspricht. Anders wäre das wahrscheinlich noch deutlich schwerer.
Und falls dieser Artikel dazu da sein soll, dir etwas mitzugeben oder zu raten dann kann ich das noch sagen: Such dir einen Job, der dir zumindest zu Großen teilen Spaß macht. Such dir einen Job, bei dem du was dazulernen kannst und der dir später vielleicht weiterhelfen kann. Such dir einen Job, bei dem du dich wohlfühlst und bei dem das Team stimmt.
Ich kann aus dieser Mischung von Studium und Praxis viel mitnehmen. Ich bekomme theoretischen Input, dadurch mehr Verständnis für bestimmte Sachverhalte, aber auch Anregungen, die ich dann direkt mit an die Arbeit nehmen kann und in Teilen auch umsetzen kann. Das macht das Lernen viel nachhaltiger! Außerdem wird einem dadurch die Chance eröffnet, schonmal etwas von der „wahren Berufswelt“ da draußen mitzubekommen und das Wasser ist dann später nicht mehr eiskalt sondern schonmal ein bisschen vorgewärmt.
Ganz wichtig bei dieser Mischung ist aber: Hör immer auf dich! Wenn es zu viel wird, nimm dich ein Stück zurück. Dieser Lebensabschnitt ist zum Studieren da, zum Wachsen und Dazulernen – also setzte die richtigen Prioritäten (das große Geld verdient sich später schließlich erst durch den Abschluss😉)
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